HNO Ärzte München

Prof. Dr. med. Dr. T.P.U. Wustrow

Michael Wustrow

Prof. Dr. med. Eike Krause

Dr. med. N. Leuze & Kollegen

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Unsere Sprechzeiten

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Was ist Tinnitus? Wie lässt er sich behandeln? – HNO München

Rund 3 Millionen Menschen in Deutschland leiden unter Ohrgeräuschen (Tinnitus). Die Hälfte der Betroffenen fühlt sich von dem charakteristischen Pfeifen oder Rauschen des Tinnitus sher stark beeinträchtigt. Wie wird lässt sich ein Tinnitus diagnostizieren und behandeln?

Was ist Tinnitus?
Ohrgeräusche (Tinnitus) sind ein weltweit häufig auftretendes Symptom. Man weiß, daß in Deutschland rund 3 Millionen Menschen unter einem für den Tinnitus charakteristischen Pfeifen oder Rauschen leiden. Für etwa 50% dieser Patienten führt dies zu schwersten Beeinträchtigungen des Lebens. Ohrgeräusche sind ein Symptom des Hörsystems, welches im Ohr beginnt und bis ins Hörgehirn reicht. Der chronische Tinniusund seine Folgen sind ein hochkomplexes Geschehen, das bei uns behandelt werden soll.
Von einem subjektiven Tinnitus spricht man, wenn keine echte Schallquelle als Ursache nachweisbar ist. In diesen Fällen kann von einer fehlerhaften Informationsbildung oder Informationsverarbeitung im Hörsystem ausgegangen werden, die eine Kette von unerwünschten
Aktivierungsprozessen ausgelöst haben. Ohrgeräusche treten häufig
gleichzeitig mit anderen Hörstörungen auf. Dazu gehören sowohl eine Schwerhörigkeit als auch eine gesteigerte Geräuschempfindlichkeit (Hyperakusis). Diese führen bei den Betroffenen zu einer Verstärkung desKrankheitsempfindens.

Die Diagnostik
In vielen Fällen, aber nicht immer, ist eine Ursachendiagnose möglich. Dazu führen wir einen gründlichen Diagnosecheck Ihres Hörsystems durch. Dazu gehören Hörprüfungen mit modernsten digitalenAudiometern, Tinnitusbestimmungen, die Ableitungotoakustischer Emissionen vom Innenohr oder auch akustischevozierten Potentiale der Hörbahn.
Selbst wenn im Einzelfall die genaue Ursache im Dunkeln bleibt, können fast immer die Folgen des Tinnitus erkannt und behandelt werden. Viele Kranke erleben erhebliche Beeinträchtigungen der Lebensqualität. Tinnitusfolgen wie Schlafstörungen, Angstreaktionen und eventuelle (berufliche) Leistungsminderungen werden diagnostisch abgeklärt und dadurch eine Therapie vorbereitet.

Unsere Untersuchungsmethoden in Einzelnen

  • Goebel-Hiller-Score Der Goebel-Hiller-Score wird mit Hilfe eines evaluierten Fragenkatalogs bestimmt. Damit kann eine Aussage über die Tinnitusbelastung gewonnen werden.
  • Endoskopie des Rachens Die Endoskopie (Spiegelung) des Nasenrachenraums wird durchgeführt, um Belüftungshindernisse des Ohres nicht zu übersehen.
  • Ohrmikroskopie Mit Hilfe eine Mikroskops wird das Ohr vom Arzt bei starker Vergrößerung untersucht. Wichtige Krankheiten, die nicht übersehen werden dürfen, können auf diese Weise erfasst oder ausgeschlossen werden.
  • Schwellenbestimmungen Die Hörschwelle des Ohrs Vom Arzt wird das sog. Tonaudiometer dazu verwendet, die Schalldruckpegel der soeben hörbaren Töne zu bestimmen. Jeder Ton wird nämlich vom Untersuchten erst oberhalb ei…
  • Sprachgehörprüfung Es wird die Sprachverständlichkeit untersucht. Dazu dienen im deutschen Sprachraum einheitlich verwendete, digital gespeicherte phonetisch ausgewogene Listen von Ein- und Mehrsilbern.
  • Tinnitusbestimmung Bei der Tinnitus-Bestimmung wird der Tinnitus mit elektronisch erzeugten Tönen oder mit Schmal- bis Breitbandrauschen verglichen. Auf diese Weise können Lautheit und Frequenz des Tinnitus erfasst werden.
  • Tinnitussuppression Bei der Tinnitus-Suppression nach Prof. Feldmann wird der Tinnitus mit elektronisch erzeugten Tönen oder mit Schmal- bis Breitbandrauschen unterdrückt. Auf diese Weise können Lautheit und Frequenz erfasst werden.
  • OAEs: Otoakustische Emissionen Otoakustische Emissionen messen die Fähigkeit der äußeren Haarzellen, das Schallsignal an die nächste Station, nämlich die inneren Haarzellen weiterzugeben.
  • BERA Untersuchung des Hörgehirns Die von der Haarzelle als Folge des Transduktionsprozesses hintereinander ausgelösten (evozierten) Spannungsänderungen der Nervenzellen in der Hörbahn des Hörgehirns .

Unbehaglichkeitsschwelle Die Unbehaglichkeitsschwelle (UCL: uncomfortable loudness level) wird bei Hyperakusis (Schallunverträglichkeit)

Unsere Therapiemöglichkeiten

Bei Ohrgeräuschen (Tinnitus) oder Schallüberempfindlichkeit (Hyperakusis) führen wir umfangreiche Untersuchungen durch. Als Behandlungsmethoden stehe neben

Medikamenten bei akutem Tinnitus vor allem die bewährte
Kognitive Verhaltenstherapie, die in den Anfängen begriffene Musiktherapie mit auf Ihren
Tinnitus gefilterter Musik („notched music“) und in Einzelfällen die
Lichttherapie nach der Nationalen Versorgungsleitlinie der AWMF (Arbeitsgemeinschaft Wiss.-Mediz. Fachgesellschaften)
zur Verfügung.

Unsere Therapiemöglichkeiten im Einzelnen

Counselling
Sie erhalten bei uns eine umfangreiche Beratung zum modernsten Stand des Wissens zu Entstehung und Therapie Ihres Tinnitus. Prof. Zenner ist federführend für die neuesten nationalen Therapieleitlinien der Medizinischen Deutschen Fachgesellschaften verantwortlich, was sich in der Qualität unseres Counsellings widerspiegelt.

Medikamente
Nicht selten leiden Tinnituskranke an sog. Begleiterkrankungen. Diese werden teilweise mit hochwirksamen Medikamenten behandelt. Auch der akute Tinnitus wird mit Medikamenten behandelt.

Und wenn Medikamente nicht helfen?
Dann stehen die Kognitive Verhaltenstherapie, die in den Anfängen begriffene Musiktherapie mit auf Ihren Tinnitus gefilterter Musik („notched music“) und in Einzelfällen die
Lichttherapie nach der Nationalen Versorgungsleitlinie der AWMF (Arbeitsgemeinschaft Wiss.-Mediz. Fachgesellschaften) zur Verfügung.

Die Verhaltenstherapie nach Prof. Kröner-Herwig führt sehr zuverlässig zur Tinnitusbewältigung, selbst wenn Medikamente nicht helfen. Hilft die medikamentöse oder eine andere Behandlung des Ohres nicht, dann kann nämlich eine sog. kognitive Desensitivierung zur Habituation des Hörsystems führen und so in vielen Fällen eine spürbare Linderung erreichen und die Lebensqualität nachhaltig verbessern. Das Hörsystem im Gehirn wird unempfindlicher (desensitiviert) gegenüber dem Tinnitus. Der Tinnitus kann bewältigt werden.
Aufgrund neuer Forschungsergebnisse deutscher, englischer und amerikanischer Institute und Universitäten empfehlen wir ein wirksames Therapieprogramm mit 5-15 strukturierten Therapieeinheiten, das nachweislich zu verbesserten Erfolgen führt. Es richtet sich nach den nationalen Leitlinien der Deutschen HNO-Gesellschaft in Verbindung mit weiteren Deutschen medizinischen Fachgesellschaften.

 

1. Kognitive Verhaltenstherapie nach Prof. Kröner-Herwig

Mit der kognitiven Tinnitus-Verhaltens-Therapie kann der Mehrzahl der chronisch Tinnitus-Kranken in zumeist 5 – 15 Therapie-Sitzungen geholfen werden. Sie ist eine Therapie entsprechend den Deutschen Leitlinien der Gesellschaft für HNO-Heilkunde und weiterer Fachgesellschaften, um eine Tinnitushabituation zu bewirken. Die Wirksamkeit der Therapie hat in der Leitlinie die höchste Evidenz erhalten, die es gibt. Nachfolgend hierzu wissenschaftliche Literaturstellen:

Prospektive, kontrollierte klinische Studie mit der Universität Tübingen [552 KB]
Nationale S3-Leitlinie der Gesellschaft für HNO-Heilkunde und weiterer Fachgesellschaften

Wie in der Einführung dargelegt, soll durch unsere Therapie die Überempfindlichkeit (die „Sensibilisierung“) des Hörgehirns abgebaut werden, um dadurch die Wahrnehmung der Tinnitusgeräusche in das Unbewußte abtauchen zu lassen. Man wird „habituiert“ (unempfindlich). Wahrnehmung heißt als Fachausdruck „Cognition“, daher wird die Behandlung auch als cognitiv bezeichnet.

Um dieses zu erreichen, wird zunächst eine ausführliche Tinnitus-Diagnostikdurchgeführt. Anschließend werden die für Sie passenden Therapieverfahren der Cognitiven Verhaltenstherapie ausgesucht und schriftlich zu einem strukturierten Tinnitustherapie-Plan für Sie zusammengestellt.

Die Tinnitustherapie-Verfahren umfassen die folgenden 3 Therapiesäulen:

1. Tinnitus-Defokussierung: Mit modernen aufmerksamkeitsmedizinischen Verfahren (z.B. nach Prof. Kröner-Herwig) tragen wir in der Regel zur erwünschten Habituation (Unempfindlichkeit) des Hörsystems vom Tinnitus bei. Dieser kann durch die ärztliche Behandlung nachhaltig in den Hintergrund treten und wird häufig kaum noch wahrgenommen.

2. Tinnitus-Stressabbau: Chronischer Tinnitus kann Stress machen, der den Tinnitus wieder verstärkt. In diesen Fällen wird zusätzlich ein effektives Stressabbautraining unter ärztlicher Leitung durchgeführt.

3. Psychosomatische Begleittherapie: Nicht selten führt chronischer Tinnitus auf die Dauer zu einer starken seelischen Belastung, die ihrerseits zu sog. somatischen (d.h.: körperlichen) Folgen wie etwa chronischen Schlafstörungen oder chronischen Kopfschmerzen beiträgt. Hier helfen wir mit gezielter psychosomatischer Behandlung, wenn es notwendig ist.

Grundlagen unserer Therapie wurden von Dr. Delb sowie Prof. Kröner-Herwig in Deutschland gelegt.

Warum ist die Therapie wirksam?
Durch Untersuchung von Hör- und Hirnaktivitäten konnte gezeigtwerden, dass das Hörgehirn durch das Ohr solange überaktiviert sein kann, bis eine dauerhafte Überaktivierung entstand. Dies untersuchen wir mit unserer Diagnostik. Der chronische Tinnitus bleibt sozusagen als fehlerhafte Programmierung im Hörgehirn eingebrannt bestehen.
Durch die Verhaltens-Therapie nach Kröner-Herwig wird diese fehlerhafte Programmierung zurücktrainiert (habituiert). Unter Anleitung von Spezialisten wie speziell geschulten Ärzten, Zahnärzten oder Physiotherapeuten umfasst die Behandlung Therapieeinheiten der kognitiven Verhaltenstherapie wie Aufmerksamkeitumlenkung, Tinnitusmodifikation (Tinnitusveränderung), Tinnitusantagonisierung (Tinnitushemmung), Edukation, Counselling, Hörschulung,
Streßbewältigung oder Muskelrelaxation.

Ziel der Therapie
ist es, die Überaktivierung abzubauen und dadurch die Wahrnehmung der Tinnitusgeräusche wieder in das Unbewusste abtauchen zu lassen.

2. Musiktherapie nach Prof. Pantev

Die Musiktherapie nach Prof. Pantev benutzt sog. „notched music“ (gefilterte Musik). Notched music heißt, aus der Musik wird Ihre individuelle Tinnitusfrequenz elektronisch „herausgeschnitten“. Auf diese Weise wird bei der Musiktherapie dem Ohr in Ihrer Tinnitusfrequenz keine Energie zugeführt. Dadurch kann die Hirnaktivität, die für den Tinnitus mitverantworlich ist, mittels Magnetenzephalographie nachweisbar statistisch signifikant herabgesetzt werden. Die Evidenz der Wirksamkeit ist noch sehr gering und daher noch nicht anerkannt. Nachfolgend hierzu wissenschaftliche Literaturstellen:

Proc.Natl.Acad.Sci. Music Perception PLoS One

3. Lichttherapie

Liegt eine den Tinnitus begleitende, saisonale depressive Verstimmung (sog. „Winterdepression“) vor, kann diese auf zu lange Dunkelheit, insbesondere in der dunklen Jahreszeit zurückzuführen sein. Hier kann eine zusätzliche Lichttherapie die depressive Verstimmung bessern. Die Nationale Versorgungsleitlinie der AWMF (Arbeitsgemeinschaft der Wiss.-Med. Fachgesellschaften Deutschlands) empfiehlt sie ausdrücklich. Wir behandeln mit UV-freiem Licht mit einem Lichtanteil im blauen Spektralbereich. Das Licht wird von den Sehrezeptorzellen in der Netzhaut aufgenommen und trägt im Gehirn offenbar zu einer Normalisierung der Freisetzung von Serotonin und Melatonin bei. Insbesondere der Einfluß auf das Schlafhormon Melatonin hilft bei der Normalisierung der Hirnfunktion, wodurch die saisonale depressive Verstimmung aufgehoben werden kann. Einzelheiten finden Sie hier.

In besten Händen

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