Die Erkältungssaison beginnt: Wie lässt sich das Immunsystem unterstützen?
Mit dem Start der Erkältungszeit steigen die Infektionszahlen. Was kann zur Stärkung des Immunsystems beitragen?
Starkes Immunsystem: 8 Empfehlungen für Patientinnen und Patienten
Einige Menschen sind anfälliger für Infekte, oft aufgrund eines geschwächten Immunsystems. Dies zeigt sich besonders in der Erkältungszeit durch eine höhere Anfälligkeit gegenüber Infektionen. Wie können Ihre Patientinnen und Patienten ihre Abwehrkräfte stärken?
– Bewegung: Regelmäßiger Ausdauersport unterstützt das Immunsystem bei jedem Training.
– Schlaf: Genügend Schlaf wirkt regulierend auf das Immunsystem. Studien zeigen, dass Schlaf die
Abwehrkräfte stärkt.
– Ausgewogene Ernährung: Eine gesunde Ernährung trägt zur Unterstützung des Immunsystems
bei. Zwischen dem Darmmikrobiom und dem Immunsystem besteht eine enge Wechselwirkung.
Das Darmmikrobiom spielt eine wichtige Rolle bei der Regulation des Immunsystems und der
Abwehr von Krankheitserregern.
– Ausreichend trinken: Gerade in der kalten Jahreszeit hilft eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr,
die Schleimhäute feucht zu halten und das Immunsystem zu unterstützen.
– Alkoholkonsum reduzieren: Alkohol schwächt die Abwehrkräfte und kann die Anfälligkeit für
Infekte erhöhen.
– Rauchstopp: Rauchen beeinträchtigt das Immunsystem und trocknet zudem die Schleimhäute aus.
– Stressabbau: Chronischer Stress kann durch die erhöhte Kortisolausschüttung das Immunsystem
unterdrücken. Daher wirken sich Stressreduktion und Entspannungstechniken positiv auf die
Immunabwehr aus.
Vitamine und Mineralstoffe
Für viele Vitamine und Mineralstoffe gibt es Hinweise oder Belege für ihre immunstimulierende Wirkung.
• Vitamin D: Das „Sonnenhormon“
Vitamin D ist nicht nur für die Kalzium- und Knochenregulation wichtig, sondern auch für die Modulation des Immunsystems. Immunzellen können Vitamin D produzieren und darauf reagieren. Ein Mangel an Vitamin D ist bei Autoimmunerkrankungen weit verbreitet. Die positiven Effekte einer Vitamin-D-Supplementierung bei Betroffenen gehen möglicherweise über die Wirkung auf Knochen und Kalzium hinaus.
• Vitamin C: Hilft die „heiße Zitrone“?
Vitamin C, auch bekannt als Ascorbinsäure, erfüllt viele physiologische Funktionen. Studien zeigen jedoch, dass die Einnahme von Vitamin C keinen Einfluss auf die Häufigkeit von Erkältungen hat. Auch die Wirkung hoher Dosen von Vitamin C bei bereits bestehenden Erkältungen ist uneinheitlich. Um den Nutzen therapeutischer Dosen von Vitamin C besser zu verstehen, sind weitere Untersuchungen erforderlich.
• Zink: „Viel hilft viel“?
Eine Cochrane-Analyse legt nahe, dass Zinkpräparate das Risiko einer Erkältung im Vergleich zu Placebo kaum oder gar nicht senken. Bei bereits erkälteten Personen kann Zink jedoch die Erkältungsdauer verkürzen. In einer Studie mit 100 Teilnehmenden reduzierte Zink (13,3 mg alle 2 Stunden) die Symptome im Vergleich zu Placebo deutlich schneller (Median 4,4 Tage statt 7,6 Tage). Entscheidend sind ein früher Therapiebeginn, hohe Einnahmefrequenz und ausreichend hohe Dosen. Mögliche Nebenwirkungen bei hohen Dosen sollten beachtet werden.
• Selen: Wichtiger Mikronährstoff für die Immunfunktion
Selen ist essenziell für viele physiologische Prozesse, darunter die Immunabwehr. Es reguliert die Funktion von Immunzellen über 25 verschiedene Selenoproteine. Ein Selenmangel kann sowohl zu einer erhöhten Infektanfälligkeit als auch zu vermehrten Autoimmunreaktionen führen. Ein optimaler Selenstatus fördert die Vermehrung von T-Zellen, stärkt die Immunantwort nach Impfungen und verringert Entzündungsreaktionen bei Infektionen.