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Wandel im Tabakkonsum: Ein Ende für das traditionelle Rauchen?

Obwohl die weltweite Zahl der Raucher in den letzten zwei Jahrzehnten nahezu stabil geblieben ist, zeigen Länder mit einer zunehmenden Nutzung von E-Zigaretten, Tabakerhitzern und Snus eine abnehmende Rate beim Zigarettenkonsum. Aktuelle Daten aus Großbritannien etwa belegen, dass fast 3 Millionen Menschen in den letzten fünf Jahren das Rauchen herkömmlicher Zigaretten aufgegeben haben.

Haben rauchfreie Alternativen Einfluss auf Raucherquoten?

Karl Fagerström, ein schwedischer Experte für Tabakabhängigkeit, untersuchte den Einfluss von alternativen Nikotinprodukten wie E-Zigaretten, Tabakerhitzern und Snus auf die Raucherquote. Dabei verglich er Länder, in denen diese Produkte weit verbreitet sind – etwa das Vereinigte Königreich, Schweden, Norwegen, Neuseeland und Japan – mit ihren Nachbarländern, in denen solche Produkte weniger genutzt werden.
Beispielsweise konnte Neuseeland eine schnellere Abnahme der Raucherquote verzeichnen als das benachbarte Australien, obwohl beide Länder ähnliche Maßnahmen zur Tabakkontrolle, wie hohe Steuern und einheitliche Verpackungen, umgesetzt haben. Während in Neuseeland im Jahr 2021 etwa 6,2 % der Bevölkerung täglich E-Zigaretten nutzten, lag dieser Wert in Australien 2019 bei nur 1,1 %. Zeitgleich sank die Raucherquote in Neuseeland deutlich stärker als in Australien.

Potenzial alternativer Tabakprodukte zur Reduktion der Raucherquote

Fagerströms Ergebnisse legen nahe, dass der Einsatz und die Verbreitung alternativer Nikotinprodukte eine effektivere Reduktion der Raucherquote ermöglichen können. Er spricht sich daher dafür aus, das Konzept der Schadensminderung als Ergänzung zu bestehenden Maßnahmen zu integrieren. Ziel ist es, die gesundheitlichen Risiken durch Tabakkonsum durch den Einsatz potenziell weniger schädlicher Produkte zu verringern, vor allem für diejenigen, die nicht vollständig auf das Rauchen verzichten möchten.

Schadensminderung: Ein neues Konzept in der Tabakkontrolle?

Auch deutsche Experten fordern inzwischen eine Neuausrichtung der Tabakkontrollpolitik. Ein völliger Verzicht auf Tabak und Nikotin bleibt das gesundheitlich beste Ziel, jedoch könnte das Prinzip der Schadensminderung in Deutschland eine zusätzliche Option für Raucher darstellen. Vorbild ist hier das Vereinigte Königreich, wo das Konzept in Kombination mit herkömmlichen Methoden zur Rauchentwöhnung erfolgreich umgesetzt wurde.

Daten zur Wirkung von E-Zigaretten auf die Raucherquote

Laut der Nichtraucherschutzorganisation ASH (Action on Smoking and Health) haben in Großbritannien in den letzten fünf Jahren rund 2,7 Millionen Menschen mithilfe von E-Zigaretten das Rauchen aufgegeben. Aktuell nutzen 5,6 Millionen Briten E-Zigaretten, wobei 53 % davon ehemalige Raucher sind. Ein Drittel der Menschen, die das Rauchen durch den Einsatz von E-Zigaretten aufgaben, beendete auch den Konsum der E-Zigarette nach durchschnittlich einem Jahr.

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