Allergie gegen Baumpollen frühzeitig diagnostizieren – HNO München
Eine Allergie gegen Baumpollen ist frühzeitig zu diagnostizieren. Etwa 10 Prozent der Bevölkerung in Europa leidet an einer Baumpollen-Allergie, nur die Gräserpollen-Allergie ist mit 12 bis 17 Prozent höher.
Am häufigsten ist eine Allergie gegen Birke, gefolgt von Hasel und Erle. Diese windbestäubten Bäume sind als Buchartige aus der Ordnung der Fagales botanischen eng miteinander verwandt. Die Birkengewächse (Betulacea) werden unterteilt in die Birke, Erle, Heinbuche und Hasel, während zu den Buchengewächsen (Fagacea) die Buche, Esskastanie und Eiche gezählt werden. Alle führen im Spätwinter oder zu Beginn des Frühjahrs zu Fließschnupfen, Müdigkeit und roten Augen. 95 Porzent der Birkenpollen-Allergiker reagieren mit einer erhöhten Immunglobulin-E-Bildung gegen das Hauptallergen Bet-v1, welches als Markerallergen für eine Sensibilisierung gegen Birke verwendet wird. Allerdings gibt es auch eine ausgeprägte Kreuzreaktivität, das heißt, ähnliche (homologe) Proteine von pflanzlichen Nahrungsmitteln reagieren ebenso wie zum Beispiel von Apfel (Mal d1), Haselnuss (Cor a1) oder Soja (Gly m4). Dies kann mit der modernen molekularen Allergiediagnostik, wie wir es in unserer Praxis bestimmen, genau unterschieden werden. So weist ein positiv getestetes Profilin (Bet-v2) auf eine Kreuzreaktivität auf Nahrungsmittel, Pflanzenpollen oder Latex hin, während eine erhöhtes spezifisches IgE gegen Procalcin (Bet-v4) auf eine Kreuzreaktion auf verschiedene Pollenallergene hindeutet. Der Erfolg einer spezifischen Immuntherapie (SIT) hängt entscheidend von der genauen Diagnose ab, sodass ohne den positiven Nachweis einer Reaktion mit erhöhtem IgE in vitro der Therapieerfolg fraglich sein kann.